Future Work: Arbeitsplatz zwischen Raum und Zeit

Veröffentlicht am 20. October 2017

Julian Schwarz

Die Digitalisierung schreitet mit Siebenmeilenstiefel voran und verändert alle Lebensbereiche. Wie sieht der Arbeitsplatz und das Arbeitsumfeld der Zukunft aus? Wo und in welchen Strukturen werden wir uns wiederfinden?

 

War of Talents: Die Erwartungen der Generation Y

Der War of Talents ist bereits im vollen Gange und wird sich noch weiter verschärfen. Unternehmen buhlen bereits seit langem um hochqualifizierte Nachwuchskräfte, um dem steigenden Fachkräftemangel im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Doch gerade diese Faktoren erlauben den Digital Natives, also der Generation, die mit der Digitalisierung aufgewachsen ist, Entscheidungsfreiheiten – Eine Welt voller Möglichkeiten.

Laut der Studie Fast Forward 2030 von CBRE und Genesis, die unter 220 Experten, Unternehmern und jungen Fachkräften aus Asien, Europa und Nordamerika durchgeführt wurde, hat für die Jugend nicht mehr der finanzielle Erfolg oberste Priorität, sondern Glück und Sinnhaftigkeit der Arbeit. Sie erwarten ein Wohlfühlambiente, in dem Arbeit zum selbstbestimmten Konsumerlebnis wird und sie sich mit dem Zweck ihrer Aufgabe vollkommen identifizieren können.

Gut ausgebildete Mitarbeiter sind schlichtweg nicht mehr bereit dazu, in starren Strukturen zu arbeiten. Die voranschreitende Individualisierung und Digitalisierung haben zu einem Umdenken hinsichtlich der Vereinbarkeit im Berufsleben geführt: Der Mensch muss nicht mehr vereinbar mit den Zielen und Anforderungen des Arbeitgebers sein, sondern die Tätigkeit muss vereinbar mit den Erwartungen und Wünschen des Arbeitnehmers sein.

Wenn Unternehmen also Talente für sich gewinnen und wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen sie durch Authentizität glänzen und den Mitarbeitern einen attraktiven Future Workplace bieten, der auf die Sehnsüchte und Ansprüche der neuen, digitalisierten Generation Y eingeht. Startups und auch Unternehmen wie Google oder Microsoft zeigen bereits, dass radikale Änderungen bei Arbeitgebern und im Arbeitsumfeld notwendig sind, um den Arbeitsplatz der Zukunft in die Gegenwart zu bringen.

 

Digital Workplace: Vom Home Office zu Face-to-Face

Das Thema Home Office ist in einer global vernetzten Welt für die meisten Unternehmen kein Fremdwort mehr. Gleichzeitig erlebt der zwischenzeitlich aufkommende Trend gerade wieder einen starken Rückgang. Es geht hierbei nicht mehr in erster Linie darum, den Mitarbeiter von Zuhause aus arbeiten zu lassen, sondern um Mobile Work – Also darum, ihm die notwendigen Kommunikationskanäle und direkten Datenzugriff bereitzustellen, um ortsunabhängig seiner Tätigkeit nachgehen zu können.

Mobile Devices ermöglichen dem Arbeitnehmer Freiheiten, um selbstständig und flexibel zu arbeiten, ohne dabei zeitlich oder räumlich gebunden zu sein. Eine ausgewogenere Work-Life-Balance und mehr kreativer Freiraum sind die Folgen, die zu einer gesteigerten Zufriedenheit verhelfen und zu besserer Produktivität führen – Zumindest dann, wenn verantwortungsvolle Führungskräfte ihre Mitarbeiter auch daran erinnern, dass die Möglichkeit immer und überall zu arbeiten nicht bedeutet, dass man immer und überall arbeiten muss.

Der Arbeitsplatz von morgen sollte somit vor allem situative Flexibilität bieten. In Zukunft wird immer mehr mit Teams an Projekten gearbeitet. Diese Teams müssen natürlich eng miteinander vernetzt sein, sodass ein einfacher und stetiger Austausch möglich ist. Hierbei helfen moderne Technologien, jedoch sehen hier nicht nur die Hightech-Firmen aus den USA langsam, dass Technologien alleine nicht ausreichen. Um wirklich teamorientiert und produktiv zu arbeiten, ist die Face-to-Face-Kommunikation - also die zwischenmenschliche Interaktion - am Arbeitsplatz wichtiger denn je.

 

Das Büro der Zukunft: Space follows Function

Innovative Büroprojekte, die eine dialogorientierte Zusammenarbeit durch eine motivierende Workshop-Umgebung fördern, gibt es auch bereits in Deutschland zu bestaunen. Dabei prägen die Leitworte Transparenz, Offenheit und natürlich Flexibilität die modernen Arbeitswelten. Gefragt sind modulare Raumkozepte, bei denen die Flächen optimal und multifunktional genutzt werden können.

So wurde von SAP mithilfe der Architekten von SCOPE in Potsdam das Innovation Center 2.0 ins Leben gerufen, um innovative Arbeitsmethoden wie Design-Thinking anzuregen. Die Räumlichkeiten sind für 160 Mitarbeiter ausgelegt und sollen optimale Bedingungen für teambasierte Arbeit und innovatives Denken bieten. Alle Besprechungs- und Workshopräume sind durch flexible Trennwände teil- oder erweiterbar, sodass die Räumlichkeiten geschaffen werden können, die von den Teams erwünscht und benötigt werden.

Ein ähnliches vom Coworking inspiriertes Konzept bietet auch der New-Work-Space VABN in Frankfurt am Main. Hier wurden angehenden Gründern 570m² für kreatives, kollaboratives Arbeiten zur Verfügung gestellt. Dabei konnten die teilnehmenden Gründer ihre Wabe hinsichtlich der Raumaufteilung selbst gestalten. Auch hier bilden flexible Elemente das Grundgerüst, um eine offene Atmosphäre und die direkte Kommunikation untereinander zu fördern.

 

Hierarchien a.D.: Unternehmenskultur im Wandel

Unsere Arbeitskultur befindet sich durch die Digitale Transformation in einem radikalen Wandel und der Schreibtisch wird als fixer Arbeitsbereich seine Daseinsberechtigung verlieren. Wir müssen uns damit abfinden, dass die ‚one size fits all’-Lösungen, die wir aus den Großraumbüros der letzten Jahrzehnte kennen, in Zukunft nicht mehr funktionieren werden. Grenzen zwischen Arbeits- und Privatwelt verschwimmen mehr und mehr.

Durch die aufkommenden Freiheiten der Mitarbeiter in einer digitalen Welt und dem Drang zu steigender Selbstständigkeit und Individualisierung kann auch nicht mehr an traditionellen Unternehmenskulturen festgehalten werden, die rein auf formalen Hierarchien beruhen. Denn der zukünftige Arbeitnehmer will unabhängig von festen Büroplätzen und Anwesenheitszeiten seiner Tätigkeit nachgehen können.

Dies bedeutet, dass eine gewisse Demokratisierung in die Unternehmenskultur Einzug halten muss. Die Hierarchien werden flacher und die Entscheidungskompetenz an der Basis wird gestärkt. Um Unternehmensprozesse klarer zu gestalten, bekommen Mitarbeiter mehr Mitspracherecht, gleichzeitig aber auch eine definierte Rolle, die sie im Unternehmen einnehmen, um die Übersichtlichkeit zu erhalten.

Wie der Future Workplace genau aussieht, wird sich zeigen und hängt natürlich immer von den individuellen Rahmenbedingungen ab. Klar ist aber auch, dass festgefahrene Abläufe und herkömmliche Unternehmensstrukturen zugunsten flexibler Produktions- und Organisationsstrukturen überarbeitet werden müssen. Es müssen Modelle entwickelt werden, die kollaborative und intelligente Zusammenarbeit zulassen. Dafür braucht es nicht nur Mut zur Digitalisierung, sondern schlichtweg Mut etwas Neues anzugehen.

 

forwerts gedacht: Unser Modell

Als innovationsgetriebenes und projektorientiertes Unternehmen haben wir uns von forwerts auch mit der Frage beschäftigt, welches Bürokonzept wir nutzen wollen, um unserer Vision, Strategie und Unternehmenskultur gerecht zu werden. An unserem Fixpunkt und Hauptsitz in Heilbronn haben wir offene Büroräumlichkeiten, in denen jeder Mitarbeiter über seinen eigenen Arbeitsplatz verfügt - Mit genügend Fläche sich zu entfalten und der notwendigen Ruhe seiner Arbeit nachgehen zu können.

In Kooperation mit den Design Offices wurde in Frankfurt am Main ein weiterer Standort etabliert, dessen Räumlichkeiten flexibel nach Bedarf und Anforderungen unserer Kollegen und Partner zur Verfügung steht. Des Weiteren dient uns diese Kooperation auch dazu, dass allen Mitarbeitern der forwerts GmbH in jeder Stadt Deutschlands Zugang zu Büroräumen gewährt wird, welche die Arbeit nicht nur unterstützen, sondern einen kreativen Hub zum interdisziplinären Austausch darstellen.

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